Plurale Weltinterpretationen: Das Beispiel der Tyva Südsibiriens

Written by Erich Kasten on Sunday May 26, 2019

Plurale Weltinterpretationen praktizieren wir täglich, meist ohne uns darüber bewusst zu sein. Zustande kommen sie durch die gleichzeitige und gleichwertige Existenz verschiedener Modelle der Weltinterpretation. Sie sind Produkte menschlicher Schöpferkraft und stehen als parallele Realitäten einander ergänzend und einander widersprechend nebeneinander. Das Buch führt am Beispiel der Tyva Südsibiriens in zwei Modelle der Weltinterpretation und in die Praxis des Umgangs mit ihnen ein. Es zeigt, wie einzelne lokale Akteure zwei von mehreren Modellen flexibel zum Einsatz bringen, um Situationen zu deuten und in ihnen zu handeln. Es wird deutlich, welchen Regeln die Tyva dabei folgen, von welchen Gründen sie sich leiten lassen und welche Folgen sie zu tragen haben. Das Ergebnis ist ein Bild zeitgenössischer Kultur, das der gegenwärtig gegebenen Flexibilität und Pluralität des menschlichen Deutens, Handelns und Verhaltens gerecht wird.

Anett C. Oelschlägel studierte Ethnologie, Zentralasienwissenschaften, Religionswissenschaft sowie Informatik und promovierte im Jahr 2011 über Plurale Weltinterpretationen an der Universität Leipzig. Diverse Forschungsaufenthalte in der Russischen Föderation (Republik Tuwa), in Großbritannien (Cambridge) und in Kirgisistan ergänzten ihre Studien. Von 2005 bis 2013 war sie Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle (Saale). Seit 2015 ist sie darüber hinaus in sozialpädagogischen Projekten, besonders in der Migrantenhilfe, aktiv. Von 1995 bis 2015 arbeitete Anett C. Oelschlägel über die Tyva (Tuwiner) in Südsibirien. Die Ergebnisse ihrer ethnologischen Forschungen in der südsibirischen Republik Tyva (Republik Tuwa) veröffentlichte sie in Büchern und Aufsätzen, die in mehreren Sprachen erschienen sind. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Plurale Weltinterpretationen, Religionsethnologie (Animismus, historischer und zeitgenössischer Schamanismus, Divination), mündliche Tradition (zeitgenössische Sagen), Wirtschaftsethnologie (Hirtennomadismus und kombinierte Wirtschaftsformen), Postsozialismusforschung und Oral History.

Anett C. Oelschlägel. Plurale Weltinterpretationen: Das Beispiel der Tyva Südsibiriens.
2013, Fürstenberg/Havel: Kulturstiftung Sibirien
308 pp., 103 Farbabbildungen
ISBN: 978-3-942883-13-9
Euro 32; paperback 

Plurale Weltinterpretationen: Das Beispiel der Tyva Südsibiriens

Plurale Weltinterpretationen praktizieren wir täglich, meist ohne uns darüber bewusst zu sein. Zustande kommen sie durch die gleichzeitige und gleichwertige Existenz verschiedener Modelle der Weltinterpretation. Sie sind Produkte menschlicher Schöpferkraft und stehen als parallele Realitäten einander ergänzend und einander widersprechend nebeneinander. Das Buch führt am Beispiel der Tyva Südsibiriens in zwei Modelle der Weltinterpretation und in die Praxis des Umgangs mit ihnen ein. Es zeigt, wie einzelne lokale Akteure zwei von mehreren Modellen flexibel zum Einsatz bringen, um Situationen zu deuten und in ihnen zu handeln. Es wird deutlich, welchen Regeln die Tyva dabei folgen, von welchen Gründen sie sich leiten lassen und welche Folgen sie zu tragen haben. Das Ergebnis ist ein Bild zeitgenössischer Kultur, das der gegenwärtig gegebenen Flexibilität und Pluralität des menschlichen Deutens, Handelns und Verhaltens gerecht wird.

Anett C. Oelschlägel studierte Ethnologie, Zentralasienwissenschaften, Religionswissenschaft sowie Informatik und promovierte im Jahr 2011 über Plurale Weltinterpretationen an der Universität Leipzig. Diverse Forschungsaufenthalte in der Russischen Föderation (Republik Tuwa), in Großbritannien (Cambridge) und in Kirgisistan ergänzten ihre Studien. Von 2005 bis 2013 war sie Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle (Saale). Seit 2015 ist sie darüber hinaus in sozialpädagogischen Projekten, besonders in der Migrantenhilfe, aktiv. Von 1995 bis 2015 arbeitete Anett C. Oelschlägel über die Tyva (Tuwiner) in Südsibirien. Die Ergebnisse ihrer ethnologischen Forschungen in der südsibirischen Republik Tyva (Republik Tuwa) veröffentlichte sie in Büchern und Aufsätzen, die in mehreren Sprachen erschienen sind. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Plurale Weltinterpretationen, Religionsethnologie (Animismus, historischer und zeitgenössischer Schamanismus, Divination), mündliche Tradition (zeitgenössische Sagen), Wirtschaftsethnologie (Hirtennomadismus und kombinierte Wirtschaftsformen), Postsozialismusforschung und Oral History.

Anett C. Oelschlägel. Plurale Weltinterpretationen: Das Beispiel der Tyva Südsibiriens.
2013, Fürstenberg/Havel: Kulturstiftung Sibirien
308 pp., 103 Farbabbildungen
ISBN: 978-3-942883-13-9
Euro 32; paperback 

Anett C. Oelschlägel

Anett C. Oelschlägel

Erscheinungsjahr: 2013

Priorität: 0

Plurale Weltinterpretationen: Das Beispiel der Tyva Südsibiriens

Anett C. Oelschlägel

Plurale Weltinterpretationen praktizieren wir täglich, meist ohne uns darüber bewusst zu sein. Zustande kommen sie durch die gleichzeitige und gleichwertige Existenz verschiedener Modelle der Weltinterpretation. Sie sind Produkte menschlicher Schöpferkraft und stehen als parallele Realitäten einander ergänzend und einander widersprechend nebeneinander. Das Buch führt am Beispiel der Tyva Südsibiriens in zwei Modelle der Weltinterpretation und in die Praxis des Umgangs mit ihnen ein. Es zeigt, wie einzelne lokale Akteure zwei von mehreren Modellen flexibel zum Einsatz bringen, um Situationen zu deuten und in ihnen zu handeln. Es wird deutlich, welchen Regeln die Tyva dabei folgen, von welchen Gründen sie sich leiten lassen und welche Folgen sie zu tragen haben. Das Ergebnis ist ein Bild zeitgenössischer Kultur, das der gegenwärtig gegebenen Flexibilität und Pluralität des menschlichen Deutens, Handelns und Verhaltens gerecht wird.

Anett C. Oelschlägel studierte Ethnologie, Zentralasienwissenschaften, Religionswissenschaft sowie Informatik und promovierte im Jahr 2011 über Plurale Weltinterpretationen an der Universität Leipzig. Diverse Forschungsaufenthalte in der Russischen Föderation (Republik Tuwa), in Großbritannien (Cambridge) und in Kirgisistan ergänzten ihre Studien. Von 2005 bis 2013 war sie Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle (Saale). Seit 2015 ist sie darüber hinaus in sozialpädagogischen Projekten, besonders in der Migrantenhilfe, aktiv. Von 1995 bis 2015 arbeitete Anett C. Oelschlägel über die Tyva (Tuwiner) in Südsibirien. Die Ergebnisse ihrer ethnologischen Forschungen in der südsibirischen Republik Tyva (Republik Tuwa) veröffentlichte sie in Büchern und Aufsätzen, die in mehreren Sprachen erschienen sind. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Plurale Weltinterpretationen, Religionsethnologie (Animismus, historischer und zeitgenössischer Schamanismus, Divination), mündliche Tradition (zeitgenössische Sagen), Wirtschaftsethnologie (Hirtennomadismus und kombinierte Wirtschaftsformen), Postsozialismusforschung und Oral History.

Oelschlägel, Anett C.

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